Beleuchtung

Beleuchtung

Bartagamen sind in ihrer natürlichen Umgebung Bedingungen ausgeliefert, die kein Terrarium der Welt adäquat ersetzen kann. Die Hitze, Lichtintensität und UV-Strahlung der Sonne kann nur teilweise simuliert werden.

Eine Grundregel also vorweg: Geld darf hier keine Rolle spielen! Wer sein Terra nicht ausreichend beleuchtet, wird vermutlich keinen großen Spaß an seinen Tieren haben. Verweigerung der Nahrungsaufnahme, Unbeweglichkeit, atypisches Verhalten und Verdauungsprobleme sind nur einige Konsequenzen schlechter bzw. nicht ausreichender Beleuchtung.
Wie sicherlich vielen bereits bekannt ist, sind Bartagamen wie die meisten Reptilien, Amphibien und Fische ektotherm, d.h. ihre Körpertemperatur ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Das hat zur Folge, dass bspw. auch die Stoffwechselaktivität von Bartagamen direkt von der Umgebungstemperatur abhängt, was bei entsprechend niedriger Umgebungstemperatur zur Nahrungsverweigerung führen kann.
Jedoch sind Bartagamen auch in der Lage, indirekt Einfluss auf ihre Körpertemperatur zu nehmen (in der Biologie als "poikilotherm" bezeichnet), in dem sie bspw. ein Sonnenbad nehmen und "dunkel" werden, um mehr Wärme aufnehmen zu können.

Wir haben also schon mehrere Bedingungen, die ein "gutes" Terra erfüllen muss: wir brauchen eine gewisse "Grundhelligkeit",  kühlere Rückzugsmöglichkeiten und auch "Hitzespots", damit die Tiere ihre Körpertemperatur hoch- und bei Bedarf auch herunterfahren können. Außerdem ist in natürlichem Sonnenlicht UV-Strahlung enthalten, wovon jedoch auf Grund der Absorption der Atmosphäre hauptsächlich UV-A- und wenig UV-B-Strahlung bis zur Erdoberfläche vordringt. Diese Kriterien gilt es also zu erfüllen, um eine möglichst naturgetreue Umgebung simulieren zu können.

1. Grundbeleuchtung (Helligkeit)

Die Grundbeleuchtung soll zunächst einmal Helligkeit in unser Terra bringen. Wärme ist dabei nur nebensächlich, diese Aufgabe übernehmen später "Hitzespots". Hier kann theoretisch alles verbaut werden, was hell macht, jedoch erreicht man nur mit wenigen Lichtquellen die gewünschte Helligkeit. So werden in vielen Fachgeschäften T8-Röhren angeboten (teilweise sogar mit UV-Anteilen). Diese T8-Röhren erreichen jedoch nicht annähernd die Lichtintensität einer T5-Röhre und verbrauchen obendrein auch noch mehr Strom. T5-Röhren sind daran zu erkennen, dass sie einen wesentlich kleineren Durchmesser (16 mm) haben als T8-Röhren (26 mm). Sie sind teurer (auch die Fassung ist nicht gerade billig) und haben in der Regel keine UV-Anteile. Das müssen sie aber auch nicht; diese Aufgabe übernehmen andere Lichtquellen. Zunächst soll´s nur hell sein, und dafür sind T5-Röhren schlichtweg optimal geeignet. T5-Balken werden auf Grund ihres hellen, weißen Lichts oft im Aquaristikbereich verwendet. 


Beispiel für einen T5-Doppelbalken


T5-Röhren sind mit einer dreistelligen Kennzahl gekennzeichnet. Bei der Kennzahl 860 beispielsweise steht die 8 für die Ra-Zahl, d.h. eine Röhre mit dieser Kennzahl erreicht 80 - 89 % der Qualität des Tageslichts. Die anderen beiden Zahlen, in unserem Beispiel 60, spiegelt die Farbtemperatur dieser Röhre wider, d.h. sie erreicht ein Farbtemperatur von 6000 Kelvin. Diese Werte sind schon sehr gut, noch besser sind bspw. Röhren mit der Kennung 865 oder 960 und sogenannte Vollspektrum- oder BioVital-Röhren.
Wir haben in unseren großen Terras jeweils einen T5-Doppelbalken (BioVitalröhren von Narva) mit 2 x 54 Watt eingebaut.


Unterschied T8-Röhre (oben) und T5-Röhre (unten); sehr gut erkennbar ist hier der unterschiedliche Durchmesser der beiden Röhren


Eine andere Möglichkeit, Helligkeit in ein Terra zu bringen, sind sog. "HQI-Lampen" (Halogen-Metalldampflampen) oder HQL-Lampen (Quecksilberdampf-Hochdrucklampen). HQI-Lampen gehören zur Gruppe der Gasentladungslampen. Der wohl bekannteste Vertreter von HQI-Lampen ist der Xenon-Scheinwerfer in Fahrzeugen, während HQL-Lampen häufig zur Straßenbeleuchtung eingesetzt werden. Beide besitzen einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als bspw. Glühlampen, außerdem besitzen sie oftmals UV-Anteile und strahlen wesentlich mehr Wärme ab als Röhren. Jedoch haben sie auch einen Nachteil: wie alle Entladungslampen benötigen sie ein Vorschaltgerät. Als "Allrounder" sind HQI- und HQL-Lampen auf Grund ihrer Vielfältigkeit jedoch gut geeignet.

2. Hitzespots (Wärme)

Zur körpereigenen Wärmeregulierung benötigen Bartagamen auch wärmere Stellen im Terrarium, die ruhig auch mal bis zu 50 Grad warm sein dürfen. Am besten funktioniert dies mit sogenannten Spotstrahlern, die es in vielen Stärken (gut geeignet sind bspw. 50 bis 70 Watt, je nach Größe des Terras) und von jedem Hersteller gibt. Ein bis zwei Spots sollte ein Terra auf jeden Fall besitzen. Da die Spotstrahler jedoch erheblichen Einfluss auf die Gesamtwärme im Terra nehmen, sollte die Anzahl der Spots sowie die Wattstärke der Spotstrahler so eingerichtet werden, dass die Temperatur im Terra im Schnitt 28 bis 35 Grad nicht übersteigt. Grundsätzlich gilt: lieber eine Fassung mehr als eine zu wenig; man muss ja nicht unbedingt in jede Fassung auch einen Spot drehen...

Hier einige Beispiele für Spots verschiedener Hersteller, Typen und Wattstärken


Jeder namhafte Hersteller (ExoTerra, Lucky Reptile, ZooMed, ...) bietet solche Spots in verschiedensten Wattstärken und Ausführungen an. Wer auf Grund der Größe seines Terras wirklich leistungsfähige Spots braucht, sollte sich nach Spots von Sylvania umsehen. Zwar ist die Lebensdauer erfahrungsgemäß nicht unbedingt mit anderen Spots vergleichbar, die Hitze, die diese Spots abgeben, ist unserer Meinung nach aber schlichtweg unübertroffen.


Ein Sylvania-Leuchtmittel für E27-Fassungen

Viele Spots haben auch geringe UV-Anteile (vor allem UV-A), jedoch in so geringer Menge, dass sie auf keinen Fall UV-Lampen ersetzen können.

Wichtig: 
Unbedingt Keramikfassungen verwenden! Die Hitzeentwicklung würde Plastikfassungen zum Schmelzen bringen.

3. UV-Lampen

Obgleich einige Spots oder gar T5-Röhren (bspw. BioVital-Röhren von Narva) geringe UV-A-Anteile haben, reicht dies bei Weitem nicht aus, um tagaktive Echsen wie Bartagamen mit UV-A zu versorgen, zumal sie meist keine UV-B-Anteile besitzen. Hierfür benötigen die Tiere Lampen mit entsprechend hohem UV-A- und UV-B-Anteil, um körpereigene Vitamine bilden zu können. So hilft UV-B-Strahlung bspw. bei der Synthese von Vitamin D3, welches wiederum die Aufnahme von Kalzium im Verdauungstrakt fördert. Bei UV-Lampen ist die Unsicherheit bei Reptilienliebhabern meist am Größten. Klar- gute Lichtverhältnisse erkennt man, Hitze kann man spüren oder messen. Nichts davon trifft jedoch für UV-Strahlung zu, zumindest nicht mit einfachen Mitteln.
Die einfachste Methode, hierbei nichts falsch zu machen: eine UV-Lampe im Terra platzieren (bspw. "T-Rex UV-Heat" oder "Lucky Reptile Bright Sun") und zudem die Tiere regelmäßig mit der Osram Vitalux bestrahlen. Die Vitalux ist, was die UV-Strahlung betrifft, wohl eine der besten Lampen auf dem Markt. Auf Grund ihrer enormen 300 Watt sollte jedoch eine Bestrahlungszeit von maximal 30 Minuten (bei juvenilen Bartagamen noch weniger) nicht überschritten und ein Mindestabstand zu den Tieren von ca. 80 cm nicht unterschritten werden.

Fazit:

Ein Terra sollte also je nach Größe und Tierbesatz

- mindestens einen Spot (egal welchen, Hauptsache warm....)
- mindestens eine gute Lichtquelle (am besten T5-Röhren)
- mindestens eine gute UV-Quelle (z.B. Bright Sun in Ergänzung zur Vitalux....)

besitzen. Dabei sollte unbedingt die durchschnittliche Gesamttemperatur (ca. 32 °C), die maximale Wärme unter den Sonnenplätzen (ca. 45-50°C) sowie die Temperatur in den kühleren Stellen als Rückzugsgebiet (ca. 26°C) innerhalb des Terras berücksichtigt werden. 

Auch in diesem Bereich schreitet die Technik immer weiter voran. So erfreuen sich bspw. Lampen, die teilweise sogar alle drei Kriterien erfüllen, wachsender Beliebtheit. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die "Bright Sun" von Lucky Reptile. Vom Hersteller gerne als "Revolution in der Terrarienbeleuchtung" dargestellt, erreicht die Bright Sun tatsächlich unglaublich gute Werte. Bei 70 Watt und 30 cm Abstand erreicht sie eine Lichtmenge von 69000 Lux, eine Farbtemperatur von 6500 Kelvin und 85 Ra. Obendrein ergeben sich bei 30 cm Abstand sogar noch sehr gute UV-Werte. Die Bright Sun ist daher nur zu empfehlen. Allerdings sollte diese Lampe unserer Meinung keinenfalls als alleinige Beleuchtung im Terrarium dienen sondern ist optimal im Zusammenspiel mit den oben genannten anderen Leuchtmitteln.

   

Die "Bright Sun" von Lucky Reptile - ein sehr guter "Allrounder"

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