Geschlechtsbestimmung

Geschlechtsbestimmung


Geschlechtsbestimmungen bei Bartagamen durchführen zu wollen ist keine leichte Aufgabe.

Grundsätzlich gilt:
Je älter das Tier, desto wahrscheinlicher ist es, dass vermutetes und tatsächliches Geschlecht übereinstimmt.

Selbst wenn das Geschlecht bei Babys eindeutig zu sein scheint, kann sich dies bis zu einem Alter von ca. einem Jahr noch ändern. Natürlich steigt aber auch hier die Wahrscheinlichkeit eines "Treffers" mit zunehmender Erfahrung.

Um Euch dennoch eine möglichst brauchbare Hilfestellung zu geben, haben wir hier die wichtigsten Merkmale zusammengefasst.

1. Kopfform und Körperbau

Männliche Tiere haben meist größere und vor allem breitere Köpfe als ihre weiblichen Artgenossen. Die Kopfstacheln der Männchen sind oft deutlich ausgeprägter; auch ist ein breiterer Schwanzansatz typisch für einen Bock. Die Größe der Tiere kann ebenfalls einen Hinweis auf das Geschlecht geben: männliche Bartagamen sind oftmals größer als gleichaltrige Weibchen. Ebenso ist die Fähigkeit zur Verfärbung des Bartes bei den Männchen oftmals besser ausgebildet als bei den Weibchen. 
Da diese Merkmale jedoch nicht zwangsläufig zutreffen müssen, sind sie zur eindeutigen Geschlechtsbestimmung kaum geeignet und bestenfalls ein mit Vorsicht zu genießender Indikator auf das tatsächliche Geschlecht...

 Männchen

Die Kopfform des Männchens wirkt deutlich rauher und kantiger als bei gleichaltrigen Weibchen (Bild rechts).
Die Kopfstacheln sind ausgeprägter.

 Weibchen

Die Kopfform gleichaltriger Weibchen wirkt runder und weniger kantig. Der Kopf selbst ist oft kleiner, die Kopfstacheln scheinen kürzer und weniger ausgeprägt.


2. Verhalten und Gestik

Beobachtet man seine Tiere lange genug, so wird man Bewegungsabläufe erkennen, die sich in bestimmten Situationen (Stress, Paarungsverhalten, Angst, Drohung usw.) ständig wiederholen. Solche wiederkehrenden Bewegungsabläufe, sogenannte Verhaltensmuster, lassen ebenfalls Rückschlüsse auf das Geschlecht der Tiere zu, insbesondere dann, wenn die Tiere in Gruppen (mindestens zwei Tiere) gehalten werden.
Generell kann man sagen, dass Weibchen ruhiger und weniger aggressiv als ihre männlichen Artgenossen sind. Viele Verhaltensmuster lassen sich oft auch mit hoher Wahrscheinlichkeit einem bestimmten Geschlecht zuordnen (dazu mehr an anderer Stelle).
Typische Verhaltensmuster von Bartagamen könnt Ihr unter "Verhaltensmuster" nachlesen.
Doch auch hier gilt wieder: Rückschlüsse aus dem Verhalten der Tiere zu ziehen ist die "Kalendermethode" der Geschlechtsbestimmung; um (wenigstens nahezu) sichere Rückschlüsse auf das Geschlecht der Tiere zu ziehen, reichen beobachtete Verhaltensmuster nicht aus.

3. Visuelle Bestimmung der Geschlechtsmerkmale

Zur visuellen Bestimmung der Geschlechtsmerkmale von Bartagamen hebt man den Schwanz nach oben und biegt ihn vorsichtig in Richtung Kopf. Um ein noch besseres Ergebnis zu bekommen, kann man den Schwanz ganz vorsichtig von links nach rechts um die eigene Längsachse drehen; dadurch werden die Geschlechtsmerkmale etwas deutlicher sichtbar.


Männchen



Beim Männchen werden am Schwanzansatz zwei Wölbungen (die sogenannten Hemipenistaschen) sichtbar. Dazwischen befindet sich eine Vertiefung, also genau an der Stelle, wo man eine Wölbung bei den Weibchen erkennen kann. Zudem ist (v.a. bei adulten Tieren) die Kloakenöffnung der Männchen größer als bei ihren weiblichen Artgenossen. Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die sog. Femoralporen (Schenkelporen). Hierbei handelt es sich um an der Unterseite der Oberschenkel befindliche und in einer Reihe angeordnete Drüsen, die bei den Männchen (insbesondere während der Paarungszeit) leichter zu erkennen sind als bei Weibchen.


Weibchen



Bei den Weibchen sind die Femoralporen meist kaum, wenn überhaupt sichtbar. Die Kloakenöffnung ist vor allem bei adulten Weibchen kleiner. Eine trapezförmige Erhebung in der Mitte des Schwanzansatzes ersetzt (logischerweise) die Hemipenistaschen der Böcke.



Diese Methode zur Geschlechtsbestimmung ist die wohl sicherste Methode unter den hier Genannten. Und dennoch: auch hier ist Vorsicht geboten. Eine (bewusste oder unbewusste) Haltung mehrerer Männchen in einem Terrarium kann dazu führen, dass eines der Männchen unterdrückt wird. Da sich das schwächere Männchen nicht, wie in freier Wildbahn, der Unterdrückung entziehen kann, wird es im schlimmsten Fall diesem Druck erliegen, die Nahrung verweigern und schließlich sterben. Um diesem Schicksal zu entkommen, passen sich manche unterdrückte Männchen morphologisch den Weibchen an, was eine Geschlechtsbestimmung natürlich nicht gerade erleichtert. Ebenso können (in selteneren Fällen) auch Weibchen stärker ausgeprägte Femoralporen oder einen breiteren Schwanzansatz haben (wohlgenährte Tiere haben grundsätzlich auch einen breiteren Schwanzansatz). 

Selbst das männliche Paarungsverhalten (Kopfnicken, Festbeißen am Kopf des Partners) haben wir schon bei einem unserer Tiere beobachten können. Kurz darauf hat dasselbe Tier Eier gelegt....

Also: eine Geschlechtsbestimmung bei Bartagamen ist nicht gerade einfach und sicher. Das Beobachten einzelner Indikatoren kann zu ungewollten Überraschungen führen. Vielmehr ist eine Kombination all dieser Merkmale erfolgversprechender.

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