Krankheitsvorbeugung

Krankheitsvorbeugung


Das Thema Krankheiten ist grundsätzlich ein sehr umstrittenes Thema. Viele schwören darauf (allein schon aus Kostengründen), Krankheiten ihrer Tiere selbst mit hauseigenen Mittelchen zu begegnen. Schließlich kennt man die eigenen Tiere gut genug und weiß somit was gut für sie ist........
Andere wiederum sind der Meinung, Beschreibungen von Krankheiten hätten auf Homepages nichts verloren, da sie zu eben diesen "Selbstdiagnosen" verleiten und damit unter Umständen zu falschen Behandlungen führen würden.

Wir wollen Euch an dieser Stelle nur nützliche Tipps geben, zu denen nunmal das Erkennen eines kranken Tieres gehört; auf keinen Fall wollen wir damit zum Ausdruck bringen, dass Ihr Euch um die Krankheiten Eurer Bartagamen und deren Behandlung selbst kümmern solltet. Tiermediziner müssen nicht umsonst ein ca. 6-jähriges Studium absolvieren.....

Um Krankheiten gar nicht erst aufkommen oder im Ernstfall möglichst schnell und richtig behandeln zu lassen, sollten unbedingt folgende Punkte beachet werden:


1. Vor dem Kauf von Tieren: Ausreichende Beleuchtung und UV-Licht im Terrarium

Noch bevor Ihr Bartagamen kauft, muss natürlich das Terrarium fertig sein. Dabei solltet Ihr unbedingt auf die richtige Bestrahlung achten. Reptilien sind grundsätzlich etkotherm, das heißt sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst aufrecht erhalten (wie beispielsweise bei Menschen), sondern sind auf Wärmequellen angewiesen. Ohne die notwendige Körpertemperatur verlangsamen sich automatisch alle Körperfunktionen; das Tier wird immer träger werden und sich irgendwann gar nicht mehr bewegen. Noch schlimmer ist, dass durch zu kühle Umgebungstemperatur der Verdauungstrakt nicht mehr richtig arbeitet, wodurch aufgenommene Nahrung verrottet (anstatt verdaut zu werden) und dadurch das Tier von innen vergiftet. Gebt Eurem Tier genau aus diesem Grund auch kein (schwer verdauliches) Futter mehr, wenn Ihr wisst, dass die Beleuchtung im Terrarium zwei Minuten später erlischt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil neben Licht- und Wärmestrahlern sind UV-A/B-Strahler.
Während UV-A-Strahlung Wohlbefinden und Appetit steigert, hilft UV-B-Strahlung dem Tier dabei, Vitamin D3 zu synthetisieren, was wiederum Stoffwechselerkrankungen vorbeugt.
Mehr zum Bau eines geeigneten Terras sowie weitere Tipps findet Ihr unter
"Terrarienbau".


2. Informiert Euch bereits vor dem Kauf über nahegelegene Tierärzte

Ihr solltet im Notfall wissen, zu welchem Tierarzt Ihr mit Eurem kranken Tier gehen könnt. Dazu sollte schon vor dem Kauf bekannt sein, welcher nahegelegene Tierarzt sich auf Reptilien spezialisiert hat. Hört Euch im Bekanntenkreis um, sammelt Informationen über die in Frage kommenden Tierärzte, erkundigt Euch nach Praxisöffnungszeiten, notiert Euch Anschrift und Telefonnummer. So spart Ihr Euch langes Suchen (meistens dann, wenn die Zeit drängt - Murphys Law) und die Wahrscheinlichkeit, im Eifer des Gefechts zu einem weniger renommierten Arzt zu rennen, schrumpft enorm.


3. Seht Euch die in Frage kommenden Tiere ganz genau an 

Viel Stress lässt sich allein dadurch vermeiden, dass man die Tiere schon vor dem Kauf genau begutachtet:
- Sind Wirbelsäulenverkrümmungen erkennbar? (mehr dazu später)
- Hat das Tier ungewöhnliche Schwellungen an Körperteilen? (mehr dazu später)
- Weist es Lähmungen wie beispielsweise ein Nachziehen der Beine auf? (mehr dazu später)
- Hat das Tier saubere, krustenfreie Augen?
- Sind alle Nägel vorhanden?
Viele dieser Symptome sind jedoch auch behandelbar.


4. Neu erworbene Tiere sollten zunächst in ein Quarantäneterrarium gesetzt werden

Falls ihr eine neu erworbene Bartagame in ein bereits von einer anderen Bartagame bewohntes Terrarium setzt, solltet Ihr unbedingt das neue Tier in ein Quarantäneterrarium setzen. Auf diese Weise verhindert ihr, dass das eventuell kranke Neutier das gesunde Vorhandene ansteckt. Viele typische Krankheiten sind extrem leicht übertragbar; da die Tiere auf verhältnismäßig engem Raum zusammen leben, ist eine Ansteckung fast hundertprozentig. Die erste verfügbare Kotprobe des neuen Tieres sollte so bald wie möglich zum Tierarzt gebracht und untersucht werden. Erst wenn das Tier gesund oder von seiner Krankheit (Innenparasiten sind hier die wohl häufigste Krankheit) geheilt ist, könnt Ihr es zu den vorhandenen Tieren setzen. So könnt Ihr von vornherein eine Verbreitung von Krankheiten vermeiden.


5. Beobachtet Eure Tiere ständig

Wenn Ihr Euch mit den Tieren wirklich auseinandersetzt, werdet Ihr sie innerhalb kürzester Zeit kennen lernen. Nur so können Änderungen von Gewohnheiten oder Verhalten der Tiere erkannt werden. Wenn die Bartagame zunächst ständig hell und plötzlich langfristig sehr dunkel wird, lässt dies beispielsweise Rückschlüsse auf das Wohlbefinden des Tieres zu. Dies kann natürlich an falschem Licht, falscher Ernährung oder auch daran liegen, dass das Tier durch einen Artgenossen unterdrückt wird. Eine Krankheit ist jedoch ebensowenig auszuschließen. Eine Kotprobe des Tieres kann hierbei Aufschluss geben.
Und nicht vergessen: die sicherste Diagnose ist immer noch die eines Tierarztes...


6. Mindestens zweimal im Jahr Kotproben der Tiere untersuchen lassen

Die zuverlässigste und zugleich kostengünstigste Alternative zur Erkennung von Krankheiten ist die Kotprobe. Viele Krankheiten sind entweder nur schwer oder gar nicht erkennbar (insbesondere natürlich Innenparasiten). Bartagamen stecken sich im Terrarium durch den eigenen Kot zwangsläufig ständig selbst an; dies lässt sich selbst durch ständiges Reinigen des Terrariums nicht vollständig vermeiden. Wird der Parasitenbefall dann erkannt, kann es vielleicht zu spät für eine Behandlung sein. Als präventive Maßnahme eignet sich daher eine Untersuchung von Kotproben am besten, wobei ein Versenden per Post nicht empfehlenswert ist. Durch den zeitintensiveren Postweg können einige Krankheitserreger nicht mehr nachweisbar sein, was wiederum zu falschen Diagnosen führen kann. Liefern wir beispielsweise eine Kotprobe bei unserem Reptilienarzt ab, bekommen wir oftmals noch am selben Tag die Diagnose; das Ganze kostet uns dann ca. 10 Euro. Unter gewissen Umständen eine lohnende Investition...


7. Ganz wichtig: Sauberkeit und Hygiene

Um jegliche Ansteckungsgefahr zu vermeiden, sollten Terrarien regelmäßig gesäubert werden:
- Kotablagen möglichst sofort
- Futter- und Wasserschalen vor jeder Benutzung
- Inneneinrichtung des Terras (Wurzeln, Kunstpflanzen, Rinden, Skelettköpfe ) alle 3 Monate
- Sand einmal jährlich

Inneneinrichtung wird dabei am besten heiß gebadet und desinfiziert, Sand selbstverständlich komplett ausgetauscht. Ebenso sollte das Terra einmal im Jahr ausgewaschen werden.


8. Achtet auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung

Gesunde Bartagamen fressen für ihr Leben gern, am liebsten natürlich das, was sie nur in geringen Mengen verabreicht bekommen sollten. So sind Mehlwürmer zwar als Futtermittel sehr beliebt, jedoch viel zu einseitig für die Tiere, die "Schokolade" der Bartagamen sozusagen. Grundsätzlich sollte das Verhältnis zwischen Lebend- und Nichtlebendfutter in jungen Jahren etwa 70:30, bei adulten Tieren etwa 20:80 betragen, da Bartagamenbabys und juventile Bartagamen auf Grund ihres schnellen Wachstums größere Mengen an Proteinen benötigen als ausgewachsene Tiere. Füttert Ihr euer adultes Tier mit mehr Insekten als Gemüse und Obst, werdet Ihr schnell feststellen, dass das Tier in die Breite geht (vor allem am Bauch).
Was Ihr bei der Fütterung von Insekten sowie von pflanzlichem Futter beachten solltet, findet Ihr unter der Rubrik "Ernährungsbeispiele".

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