Winterruhe

Winterruhe

 

 

 

Im Gegensatz zu den hohen Temperaturen im Sommer müssen sich Bartagamen im Winter den kühleren Temperaturen anpassen. Sie verlangsamen ihren Stoffwechsel und ihr Bewegungsdrang sinkt.

 

Da man im Terrarium unter künstlichen Bedingungen meist eine von klimatischen Bedingungen unabhängige und konstante Temperatur sowie Beleuchtungsdauer schafft, sollte man hier eingreifen, um den Bartagamen eine naturähnliche Winterruhe zu ermöglichen.

 

 

 


Gesundheitsüberprüfung:

 

Vor der Winterruhe sollte zuallererst der Gesundheitszustand der Tiere überprüft werden (Kotprobe). Es muss auch überprüft werden ob die Tiere über genügend Fettreserven verfügen (Fettreserven werden an der Schwanzwurzel "eingelagert").

Es dürfen nur Tiere in die Winterruhe gehen, die über einen unbedenklichen Gesundheitszustand verfügen, da die Tiere während der Winterruhe anfälliger für Parasiten sind.

 

Vorbereitung für die Winterruhe:

 

Am besten beginnt man mit der Winterruhe wenn es auch bei uns kühler wird. Die Winterruhe dauert ca. 3 Monate und kann in einem Zeitraum zwischen Oktober und Februar liegen. Man sollte sich bei der Auswahl des Zeitpunktes für die Winterruhe auch etwas nach seinen Tieren richten. Wir z.B. haben einige Tiere, die jedes Jahr extrem früh träge werden, von sich aus das Fressen größtenteils einstellen und sich verkriechen. Wenn die Bartagamen sich in den Kopf gesetzt haben in Winterruhe zu gehen, kann man sie kaum davon abhalten. Einige unserer Tiere gehen daher schon im September in Winterruhe, andere unserer Tiere ruhen erst ab November. So ist jedes Tier unterschiedlich.

 

Die Winterruhe wird eingeleitet, indem man die Tiere bei noch voll eingeschalteter Beleuchtung und Beheizung zwei Wochen konsequent nicht mehr füttert. Es ist wichtig, dass die Bartagamen mit entleertem Verdauungstrakt in Winterruhe gehen, da Rückstände von Nahrung faulen und gären können.

 

Um die Entleerung des Darms zu unterstützen ist es empfehlenswert die Tiere in lauwarmem Wasser zu baden.

 

 

Beginn der Winterruhe:

 

Nach Ablauf dieser Zeit reduziert man im Laufe von weiteren 1 1/2 Wochen nach und nach die Beleuchtungsdauer um täglich eine Stunde. Dazu kürzen wir morgens und abends um je eine halbe Stunde. Brennt das Licht täglich nur noch ca. 4 Stunden, schalten wir die Beleuchtung vollkommen ab. Manche Halter lassen einen Wärmespot für ca. 2 Stunden am Tag brennen. Davon halten wir nichts. Nach unserer Erfahrung können die Tiere entspannter und tiefer ruhen, wenn die Beleuchtung vollständig ausgeschalten bleibt. Damit unsere Tiere durch nichts abgelenkt werden und absolute Ruhe genießen können, bedecken wir das Terrarium mit einem dunklen Tuch, so dass noch ein wenig Licht ins Terrarium fällt. Wenn die Bartagamen zwischendurch wach werden, haben sie durch das einfallende Licht einen Tag-Nacht-Rhythmus.
Da wir ein eigenes Zimmer haben, in dem unsere Terrarien stehen, können wir dort die Raumtemperatur sehr niedrig halten. Steht das Terrarium in einem Wohnraum, sollte man darüber nachdenken, die Bartagamen zur Winterruhe aus dem Terrarium zu nehmen und in einen kühleren Raum zu bringen.

 

Die Tiere suchen sich im Terrarium eine geeignete Stelle für ihre Ruhezeit aus. Die einen sitzen auf Felsvorsprüngen, andere ziehen sich in ihre Höhlen zurück und wieder andere vergraben sich im Sand. Sie bewegen sich während der Winterruhe kaum.

 

Während der Winterruhe bietet man den Bartagamen lediglich frisches Wasser an. Fütterung ist strengstens untersagt. Auch wenn ein Tier zwischendurch wach wird, darf kein Futter gegeben werden.

 

Die optimale Temperatur für die Winterruhe liegt um die 17 bis 18°C. Um Gesundheitsschäden zu vermeiden sollten die Temperatur längerfristig nicht unter 15°C und auch nicht kurzfristig unter 5-10°C sinken.

Von Zeit zu Zeit sollte man den Gesundheitszustand der Tiere überprüfen. Bartagamen sollten während der Winterruhe nicht zuviel an Gewicht verlieren. Sollte dies der Fall sein, kann die Temperatur zu hoch sein oder es besteht ein Parasitenbefall. Bei solchen Anzeichen sollte man dringend die Winterruhe abbrechen und einen Tierarzt aufsuchen.

 

 

 


Ende der Winterruhe:

 

Zum Ende der Winterruhe erhöht man Tag für Tag langsam wieder die Beleuchtungsdauer (täglich um eine Stunde). Langsam werden die Tiere wieder aus ihren Verstecken hervorkommen. Nach unserer Erfahrung sind die Männchen schneller wieder „fit“ als die Weibchen. In den ersten Tagen nach der Winterruhe bietet man täglich frisches Grünzeug an, später (nach ca. 1,5 Wochen) erst wieder Insekten.

 

Zeitpunkt der ersten Winterruhe:

 

Zum Zeitpunkt der ersten Winterruhe gehen die Meinungen auseinander. Einige Züchter vertreten die Meinung nur ein adultes Tier sollte in Winterruhe geschickt werden, andere vertreten die Ansicht, dass die Natur auch keine Rücksicht auf das Alter der Tiere nehmen würde.

Wir schicken unsere Tiere in der Regel in Winterruhe, wenn sie zu diesem Zeitpunkt 10 Monate und älter sind. Im ersten Jahr kann die Winterruhe aber auch ausgelassen werden.

Wir sind der Meinung, dass man sich auch dabei nach dem einzelnen Tier richten sollte. Manche Tiere suchen sich im Alter von 7 Monaten bereits eine Winterruhe von selbst aus, indem sie immer träger werden und sich zurückziehen. Dann sollte man sie unserer Meinung auch gehen lassen (wenn sie die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen). Die Winterruhe sollte dann eben keine 3 Monate, sondern nur ca. 6 Wochen betragen.

 

Auswirkung Winterruhe:

 

Bartagamen die Winterruhe gehalten haben, sind während des Jahres wesentlich aktiver, nicht so anfällig für Krankheiten und Parasiten und haben eine höhere Lebenserwartung. Wenige Wochen nach der Winterruhe beginnt die Paarungszeit und die Männchen beginnen mit ihrem Balzverhalten. Vielmehr kann man sagen, dass die Bartagamen die Winterruhe für eine erfolgreiche Fortpflanzung brauchen und dann auch in der Paarungszeit um ein Vielfaches aktiver sind.

 


 

Checkliste Winterruhe:

  1. Gesundheitszustand der Tiere prüfen
    (Kotprobe, Fettreserven, allgemeiner Gesundheitszustand)

  2. Zwei Wochen vor Beginn der Winterruhe Fütterung einstellen

  3. Baden in lauwarmem Wasser
    (der Darm muss vollständig entleer sein)

  4. Beleuchtung undWärme reduzieren
    (über 1,5 
    Wochen täglich um ca. eine Stunden)

  5. Ruhe gewährleisten (ggf. Terrarienscheiben verdecken)

  6. Temperatur prüfen
    (optimal 17-18°C, langfristig nicht unter 15°C, kurzfristig nicht unter 5-15°C)

  7. Gesundheitszustand überwachen
    (Gewichtverlust? Evtl. Temperatur zu hoch oder Parasitenbefall)

  8. Keinesfalls während der Winterruhe füttern - nur frisches Wasser anbieten

  9. Dauer der Winterruhe zwischen 2 und 3 Monaten, jedoch mindestens 6 Wochen

  10. Ende der Winterruhe
    (über 1,5 Wochen Beleuchtungsdauer und Wärme erhöhen, täglich 1 Stunde, bei ca. 4 Stunden anfangen)

  11. Grünzeug anbieten, erst nach ca. 1 ½ Wochen langsam an Lebendfutter gewöhnen



 

 

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